Gedenkveranstaltung 27. Jänner 2014

Jetzt Zeichen setzen! – Internationaler Holocaust-Gedenktag am 27. Jänner 2014

Am Montag, dem 27. Jänner 2014, jährt sich die Befreiung des NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee zum 69. Mal. Auschwitz ist gleichsam das Synonym des massenhaften und industriellen Ermordens von JüdInnen, Roma und Sinti, Homosexuellen, politisch Andersdenkenden wie SozialdemokratInnen, KommunistInnen, ChristInnen und vieler mehr durch das nationalsozialistische Unrechts-Regime. Auch nach 69 Jahren tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung für das Geschehene.

Der Internationale Gedenktag an die Opfer des Holocausts am 27. Jänner ist einerseits ein Zeichen dieser kollektiven Verantwortung, indem wir uns erinnern und dadurch Lehren für die Zukunft ziehen. Damit sich das Verbrechen, das Millionen von Menschen das Leben gekostet hat, nicht wiederholt. Andererseits wollen wir Verantwortung dafür übernehmen, dass wir die Lehren aus dem Holocaust verwirklichen und wir unverbrüchlich für die Demokratie, den Rechtsstaat, die Würde des Menschen sowie die Grund- und Menschenrechte einstehen.

Es gibt keinen Grund, sich in Sicherheit zu wiegen und zu glauben, dass sich Ausgrenzung, Hass und Menschenhatz nicht wiederholen können. Der Antisemitismus-Bericht der europäischen Grundrechteagentur führt uns deutlich vor Augen, dass das Ausgrenzen, das Verfolgen und das Bedrohen von Juden und Jüdinnen in diesem Europa nicht der Vergangenheit angehören.

Zwei Drittel der Befragten aus acht EU-Mitgliedsstaaten sehen Antisemitismus als Problem innerhalb der Union an, drei Viertel geben an, dass der Antisemitismus in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hat, 57% der Befragten haben im letzten Jahr die Leugnung oder Verharmlosung des Holocausts erlebt. Besonders drastisch ist die Situation für JüdInnen in unserem östlichen Nachbarland Ungarn. Angriffe gegen JüdInnen ebenso wie gegen Roma und Sinti stehen auf der Tagesordnung. Antisemitismus und Antiziganismus werden sogar auf höchster politischer Ebene geduldet und gerechtfertigt. Das nehmen wir nicht hin!

Am 27. Jänner 2014 setzen wir gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus, Menschenhass und Ausgrenzung. Wir übernehmen Verantwortung für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Wir sind laut, wenn Fremde ausgegrenzt, wenn Schwache ihrer Menschenrechte beraubt, wenn Menschen instrumentalisiert werden.

Wir laden alle herzlich ein, diesen Aufruf weiter zu verteilen und gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Am Montag, dem 27. Jänner 2014, um 17.00 Uhr am Heldenplatz beim Weiheraum des äußeren Burgtors in 1010 Wien.

RednerInnen:

Miriam Auerbach, Zeitzeugin

Rudolf Sarközi, Kulturverein österreichischer Roma, Überlebender

Andreas Mailath-Pokorny, Wiener Stadtrat für Kultur und Wissenschaft, BSA Vorsitzender, SPÖ

Manfred Juraczka, nicht amtsf. Wiener Stadtrat, Landespateiobmann ÖVP Wien

David Ellensohn, Klubobmann, Grüne Wien

Laura Schoch, Vorsitzende der Bundesjugendvertretung

Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien

Totengebet gesprochen von Paul Chaim EIsenberg, Oberrabbiner

Begrüßung und Moderation: Katharina Stemberger

Gebärdendolmetscherin: Sabine Zeller

Musikalische Begleitung: Jüdischer Chor

Heißer Tee vom Samariterbund Wien